schraege-musik.de

ZUR PERSON

Bernhard König (geb. 1967) ist Komponist, Autor und Interaktionskünstler. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Frage: Welche Musik wird gebraucht? In wechselnden Teamkonstellationen und in vielfältigen künstlerischen, pädagogischen und sozialen Versuchsanordnungen setzt er sich forschend, experimentierend und komponierend mit wichtigen Themen der Gegenwart auseinander.

Während seine Schulzeit produzierte Bernhard König mehrere aufwändige Super-8-Spielfilme, die er sich als Klavierlehrer, Kirchenmusiker und Jazzpianist selbst finanzierte. Parallel zum Zivildienst nahm er ersten Kompositionsunterricht bei Claus Kühnl. Zeitgleich engagierte er sich politisch und juristisch für ein umfassendes Recht auf Kriegsdienstverweigerung.

Während seines Kompositionsstudiums bei Mauricio Kagel (1988-95) entstanden zahlreiche eigene Werke, die in Randbereichen zwischen Musik und Tanz, Theater, Kabarett, Film oder Hörspiel angesiedelt waren. 1997 war König Mitbegründer des Kölner Büros für Konzertpädagogik und arbeitete zunächst vor allem als freiberuflicher Konzertpädagoge, Dramaturg und Hörspielautor. Parallel dazu entwickelte er in zahlreichen Projekten eine dialogische, prozesshafte und unmittelbar situationsbezogene Form des Komponierens. Seit den frühen 2000er Jahren nutzt er diese Arbeitweise, um Musik mit wichtigen gesellschaftlichen Themen zu verknüpfen. Beispielhaft dokumentiert wurde dieses Konzept einer “experimentellen Gebrauchsmusik” in den beiden Filmen Das Lied des Lebens und Accompagnato – Die Kunst des Begleitens.

2012 initiierte Bernhard König das interreligiöse Musikprojekt Trimum. Aus dem anfangs zeitlich begrenzten Regionalprojekt wurde ein deutschlandweites Netzwerk mit wechselnden interdisziplinären und interkulturellen Teams, die seither den Rahmen für Königs Arbeit bilden. In mehrjährigen Gemeinschaftsprojekten mit geflüchteten Musiker*innen oder mit den Bewohner*innen und Sozialeinrichtungen eines ganzen Stadtteils wird Musik zur Begleiterin von groß angelegten Begegnungs- und Transformationsprozessen.

Seit 2019 stehen die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen Musik und Klima im Zentrum seiner Arbeit. In Zukunftswerkstätten, Publikationen, Podcastst und neuen musikalischen Formaten sucht Bernhard König nach Antworten auf die Frage, welche Rolle Musik vor dem Hintergrund der globalen Umwelt- und Klimakrise spielen kann. Als Konsequenz dieser inhaltlichen Auseinandersetzung bemüht er sich seit 2024 um eine Regionalisierung und Bündelung seiner Aktivitäten am Standort Bonn.